Dauerausstellung
Auftraggeber:
Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
DIMENSION: 500 m2
Fertigstellung: 2016
Eisenkunstgussmuseum
Büdelsdorf
Fein ziselierte Schmuckstücke aus schnödem Eisen statt edlem Gold? So definierte man Anfang des 19. Jahrhunderts „Statement-Schmuck“ – denn durch ihn gab die Trägerin zu erkennen, dass sie ihren Goldschmuck zur Finanzierung der „Befreiungskriege“ gegen Napoleon eingetauscht hatte.
Was man sonst noch alles (außer den bis heute gebräuchlichen Pfannen und Öfen) aus Gusseisen herstellen kann, ist seit Juli 2016 in einer neuen Inszenierung im Eisenkunstgussmuseum in Büdelsdorf/Schleswig-Holstein zu erleben. Das Museum, das in einem architektonisch ansprechenden, aber in keinerlei Beziehung zum Inhalt stehenden Pavillon aus den 1950er Jahren untergebracht ist, wurde von uns grundlegend umgestaltet: In enger Zusammenarbeit mit einem kleinen Kuratoren- und Vermittlungsteam entstand ein inhaltlich wie gestalterisch schlüssiges Ausstellungskonzept, das die Objekte in Themenwelten wie die griechische Antike oder die Jagd einbettet und auf diese Weise die nahezu vergessene Kunst des Eisengießens für die Besucher zu neuem Leben erweckt.
Verbindendes Element ist dabei „der Eisenfluss“ – ein Band aus rotem Acryl, das sich als abstrakte Umsetzung des flüssigen Eisenerzes über Wände, Decke und Böden durch alle Räume zieht, die Objekte im Raum verankert und zugleich als Informations-
träger dient. Mit szenografischen Elementen, die gezielt die unterschiedlichen Themen und Objekte in einer dramaturgischen Folge inszenieren, formt sich ein Besuchererlebnis, das mit wechselnden Eindrücken und Herausforderungen bis zum Ende des Rundganges seine Spannung behält.